Nachtrag zum Schul-Appell des Oberbürgermeisters – Erschienen u. a. im Pirnaer Anzeiger 15/2024, S.7
Aufgrund von Nachfragen und Mutmaßungen, teilweise auch in Medien, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es einem Stadtoberhaupt sehr wohl gestattet ist, Besorgnisse über Entwicklungen in dem ihm anvertrauten Gemeinwesen auch bereits dann schon zu äußern, bevor ein irreparabler Schaden entstanden ist – ähnlich einer Talsperrenverwaltung, die Wasser ablässt, bevor eine marode Staumauer unter Dauerbelastung bersten würde.
Wer nach vertiefenden Erläuterungen zum Appell sucht, dem sei die Rubrik „Themen des OB“ – Beitrag vom 06.08.2024 empfohlen. Nur wer völlig von Scheuklappen abgeschirmt durchs Land wandelt, dürfte über Lage und Tendenz unseres Bildungssystems nach 34 Jahren deutscher Einheit noch Illusionen hegen. Und Unterrichtsausfall, der „ein historisches Ausmaß erreicht“ habe (vgl. Sächsische, 22.08.2024), ist bei weitem nicht die einzige Kennziffer einer grundständig gescheiterten Kultuspolitik: „2022 sanken in Deutschland die Leistungen in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen auf das niedrigste Niveau seit Beginn der PISA-Erhebung im Jahr 2000. (Quelle: Statistisches Bundesamt).Oberbürgermeister Lochner geht es in seinem Appell mitnichten um Vorwürfe oder gar „Einschüchterung“ (vgl. Sächsische 15.08.2024) – es geht ihm um Ehrlichkeit bei der Bestandsaufnahme, um ein Ende von Tabuisierungen, die jede Reparatur verhindern. Er ist z. B. jederzeit bereit, Pädagogen und weitere am Bildungssystem Beteiligte zu einem freimütigen Gedankenaustausch über die Zukunft der öffentlichen Schulbildung in Pirna einzuladen. Es sind die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt, die ihm am Herzen liegen; es ist die in der Schulzeit vorgeprägte Beschneidung ihrer Chancen, die ihn umtreibt. Um eine gute Zukunft des Nachwuchses, um eine vitale Heimat geht es ihm.Timo Backofen Fachgruppenleiter Büro des Oberbürgermeisters
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