Mangelnde Frauenrepräsentation in sächsischen Kommunalgremien: Zeit für Änderungen
**Kurz gesagt:** Sachsen muss dringend mehr tun, um die Unterrepräsentation von Frauen in Kommunalgremien zu beheben und die Demokratie zu stärken.
Die Studie „Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen“ hat erschreckende Zahlen präsentiert: Der Anteil von Frauen in sächsischen Gemeinde- und Stadträten liegt durchschnittlich bei nur 22,2 Prozent. In Kreistagen ist es sogar noch schlechter - dort machen Frauen nur 19,2 Prozent der Mitglieder aus. Diese Tatsache macht Sachsen zu einem der Schlusslichter im Land, wenn es um die Repräsentation von Frauen in politischen Gremien geht.
Die Studie warnt vor den Gefahren einer solchen Unterrepräsentation: Sie ist eine Bedrohung für die Demokratie. Denn, wie Gleichstellungsministerin Katja Meier (Grüne) sagt, "Von Parität sind wir weit entfernt. Diese Unterrepräsentation ist eine Gefahr für die Demokratie." Es gibt viele Gründe, warum Frauen nicht genug in Kommunalgremien vertreten sind - von den langen Sitzungszeiten bis hin zu fehlenden Kinderbetreuungsangeboten und der geringen finanziellen Entlohnung.
Um diese Probleme anzugehen, schlägt die Studie acht konkrete Handlungsfelder vor. So sollen flexible Strukturen geschaffen werden, um die Vereinbarkeit von politischer Arbeit und Privatleben zu verbessern. Dazu gehören familienfreundliche Sitzungszeiten, hybride Sitzungsformate und eine bessere finanzielle Entlohnung für kommunalpolitisches Engagement. Es geht auch darum, den Schutz vor sexistischen Anfeindungen und Bedrohungen zu verbessern, um Frauen in ihrer politischen Arbeit zu unterstützen.
**Mehr Wissen:**
* [Parität (Wikipedia)](https://de.wikipedia.org/wiki/Parität): Ein Begriff, der sich auf die Gleichheit von Frauen und Männern bezieht. In diesem Zusammenhang wird er verwendet, um die Notwendigkeit zu betonen, dass beide Geschlechter gleich stark in politischen Gremien vertreten sein sollten.