SAP Build erklärt
Business-Apps ohne Programmierkenntnisse erstellen? SAPs Low-Code-Plattform Build macht’s möglich.
Foto: Darko 1981 | shutterstock.comMit Hilfe von Low-Code– und No-Code-Plattformen können Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren und Ideen effizient in Prototypen sowie produktive Anwendungen umsetzen. Gleichzeitig erweitert sich die Anzahl der (Mit-)Entwickler: Fachanwenderinnern und -anwender, die keine oder nur geringe Programmierkenntnisse besitzen, können als Citizen Developer ebenfalls Anwendungen entwickeln. Dass Low-Code und No Code nicht mehr nur Trends, sondern längst gelebte Praxis in den Unternehmen sind, zeigt etwa die Studie “No-Code/Low-Code 2023”. Demnach:setzen bereits 50 Prozent der befragten Unternehmen Low-Code-Lösungen ein. bringen 46 Prozent No-Code-Lösungen zum Einsatz. nutzen 51 Prozent klassische Entwicklungsplattformen. Die Nutzung von Low-Code- und No-Code-Plattformen liegt damit fast gleichauf mit den traditionellen Methoden, Software zu entwickeln.Was ist SAP Build?Im SAP-Universum können Unternehmen die Technologie in Form der Produktfamilie SAP Build einsetzen. Diese basiert im Kern auf der SAP Business Technology Platform (BTP). Vorhandene Services der BTP wurden mit SAP Build neu “paketiert” und um zusätzliche Funktionen ergänzt. SAP Build eignet sich dabei insbesondere für schnelle Entwicklungen im HR-Bereich. Die Lösung kann jedoch in allen Geschäftsbereichen eingesetzt werden.Unter SAP Build subsumiert SAP aktuell folgende Lösungen:SAP Build Apps: Mit diesem Service SAP Build Apps können gänzlich neue Applikationen erstellt werden, die insbesondere auch mobil eingesetzt werden können. Die Anwendungen werden mittels Drag-and-drop “zusammengeklickt”. Dazu werden zahlreiche vorgefertigte Komponenten und eine umfassende Library an UI-Elementen wie Dropdown-Boxen oder Textfelder bereitgestellt.SAP Build Process Automation: SAP Build Process Automation ermöglicht es, Geschäftsprozesse anzupassen oder außerhalb des SAP-Standards zu digitalisieren und zu automatisieren. Dazu wurden die ehemals unter SAP Workflow Management und SAP Intelligent Robotic Process Automation bekannten Services kombiniert und weiterentwickelt.SAP Build Work Zone: Ähnlich wie bei einem Website Builder können mit SAP Build Work Zone Unternehmensseiten flexibel erstellt werden. Ein Anwendungsfall im Personalbereich sind HR- oder Mitarbeitendenportale, die einen zentralen respektive mobilen Zugriff auf Informationen, Prozesse und Anwendungen ermöglichen (Stichwort: digitaler Arbeitsplatz).SAP Build Apps: Fachanwender entwickeln mitObwohl Business-Expertinnen und -Experten mittels Low-Code/No-Code-Tools prinzipiell in der Lage sind, moderne Geschäftsanwendungen sowie Automatisierungen ohne Programmierkenntnisse zu realisieren, brauchen auch Citizen Developer ein gewisses technisches Verständnis. Qualifizierte Mitarbeitende bedürfen deshalb einer entsprechenden Einarbeitung und sollten auch ein gewisses Maß an Neugier und Motivation mitbringen. Für Interessierte bieten sich die kostenlosen SAP Build Learning Journeys als Einstiegspunkt an. Diese können auch in eine entsprechende Zertifizierung münden.Demgegenüber stehen nach wie vor professionelle Entwickler. Zwar greifen auch sie auf Low-Code-Tools zurück, nutzen aber hauptsächlich klassische Developer-Tools – im SAP-Universum unter anderem das Business Application Studio. Trotz Low-Code und No-Code werden professionelle Softwareentwickler auch weiterhin benötigt. Allerdings lassen sich die Dev-Kapazitäten im Unternehmen durch die Kombination von Citizen Developern und Profi-Entwicklern in “Fusion Teams” deutlich steigern. SAP Build Process Automation: Low-Code (nicht nur) für HRWeitere Automatisierungspotentiale, welche mittels der SAP Build Process Automation gehoben werden können, lassen sich anhand einer “Automation Heat Map” ablesen. Diese analysiert entlang des Employee Lifecycles, wo nach Einschätzung der Walldorfer Potenziale schlummern: Die SAP Automation Heat Map zeigt Automatisierungspotentiale, hier im Bereich Human Experience Management (HXM), an.
Foto: SAPDurch den Einsatz von SAP Build Process Automation können HR-Abteilungen ihre Prozesseffizienz signifikant steigern, indem sie Prozesse digitalisieren und repetitive sowie zeitintensive Aufgaben mit Hilfe von Softwarerobotern automatisieren. Die Bots sind darauf programmiert, menschenähnliche Aktivitäten auszuführen, indem sie Benutzerschnittstellen heranziehen, Daten verarbeiten und mit anderen Systemen interagieren. SAP Build Work Zone: Mitarbeiterportal realisierenVon SAP Build Work Zone existieren verschiedene Versionen. Diese “Editions” unterscheiden sich hinsichtlich des bereitgestellten Funktionsumfangs. SAP SuccessFactors Work Zone ist eine solche Edition, die um Inhalte aus der SAP SuccessFactors Suite angereichert wurde und damit Artefakte aus dem Human Experience Management (HXM) wie etwa spezielle UI Integration Cards oder Workspace Templates enthält. Mit Hilfe dieser Edition können moderne HR- oder Mitarbeitendenportale umgesetzt werden, die auch mobil lauffähig sind und mit reduziertem Entwicklungsaufwand bereitgestellt werden können. Das Ergebnis: Ein zentraler Einstiegspunkt für Mitarbeitende eines Unternehmens mit einfachem und effizientem Zugriff auf alle relevanten Anwendungen – ob SAP oder nicht-SAP. Sämtliche Business-Applikationen sind dort auffindbar und werden rollenspezifisch ausgespielt. So erhalten Führungskräfte beispielsweise Zugriff auf Manager Self Services (MSS) und sämtliche Informationen, die für sie relevant sind. SAP Build Code: GenAI-SoftwareentwicklungSAP bietet mit SAP Build Code auch eine generative KI-basierte Code-Entwicklung anhand von Joule Copilot, das auch bei SAP SuccessFactors integriert wird. Mit SAP Build Code ist die Entwicklung von Java– und JavaScript-Anwendungen möglich. SAP Build Code fügt sich nahtlos in die SAP Build Lobby, also die “Entwicklungsumgebung” von SAP Build, ein. Diese führt die drei bereits erläuterten Produkte zusammen. Mit SAP Build Code werden Entwicklungsleistungen von professionellen Developern über KI abgebildet. Wie man es von ChatGPT kennt, wird unter Einsatz von Prompts und verbalen Beschreibungen der entsprechende Code und die Anwendungslogik generiert. Anwender formulieren in Textform, was sie gerne hätten. Daraufhin spuckt die KI-Lösung den fertigen Code aus. Mit Joule Copilot können Beispieldaten, die zu Anwendungen passen, erzeugt werden. Dadurch sind schnelle Unit-Tests möglich, was die Qualität in Entwicklungsvorhaben letztendlich weiter erhöhen dürfte. (mb/fm)
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