Wasserstoffnetz für Sachsen: Großprojekt soll Dekarbonisierung der Industrie beschleunigen
**In Kürze:**
Ein umfassendes Wasserstoffnetz für Sachsen ist auf dem Weg. Die Bundesnetzagentur hat den Aufbau des Netzwerks genehmigt, das die Industrie mit sauberer Energie versorgen soll.
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Die Genehmigung des Wasserstoffnetzes durch die Bundesnetzagentur ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Industrie in Sachsen. Wie die Bundesnetzagentur mitgeteilt hat, werden die sächsischen Kommunen Dresden, Leipzig und Meißen zu den Startregionen des Netzwerks gehören.
Der Aufbau des Kernnetzes soll bis 2032 größtenteils abgeschlossen sein und rund 19 Milliarden Euro kosten. Mit dem Wasserstoffnetz sollen erste energieintensive Unternehmen ihre Energieversorgung zukünftig auch mit Wasserstoff sichern. Die Planungssicherheit wird durch den Beschluss der Bundesnetzagentur verbessert.
Rund 9.000 Kilometer Wasserstofftransportleitungen sollen "zeitnah" gebaut werden und das größte und leistungsstärkste Wasserstoff-Pipelinesystem der Welt entstehen. Das System soll auch das Rückgrat für den Aufbau des europäischen Wasserstoffnetzes sein.
Übergangspunkte zu Nachbarländern seien in der Planung vorgesehen, um eine störungsfreie Energieversorgung sicherzustellen. Der sächsische Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann sagte, das Bundeswirtschaftsministerium und die Netzagentur hätten "in einer Rekordgeschwindigkeit von zweieinhalb Jahren das auf die Beine" gestellt.
Federführend bei der Umsetzung ist das Leipziger Unternehmen Ontras Gastransport GmbH, eine Tochterfirma der Verbundnetz Gas AG (VNG). Mit dem Wasserstoffnetz sollen "ein substanzieller Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie" geleistet werden.
In einem ersten Schritt entstünden rund 600 Kilometer Wasserstofftransportleitungen in Mitteldeutschland, wobei rund 80 Prozent davon durch die Umstellung bestehender Gasleitungen erfolgen und der Rest neu gebaut wird. Zunächst werde die Verbindung der Region Leipzig mit dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, dem Berliner Raum sowie dem Industriebogen Meißen hergestellt.
As erster Kunde ist bereits für 2025 die Total Energies Raffinerie in Leuna vorgesehen. Die Beteiligung am Wasserstoffkernnetz sei für VNG die größte Einzelinvestition in der über 65-jährigen Unternehmensgeschichte.
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**Mehr Wissen:**
**Dekarbonisierung:** [https://de.wikipedia.org/wiki/Dekarbonisierung](https://de.wikipedia.org/wiki/Dekarbonisierung)
Die Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess, bei dem Energie aus Quellen erzeugt wird, die keine CO2-Emissionen verursachen. Dieser Prozess ist entscheidend für die Reduzierung der Treibhausgase und damit auch für das Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens.