None

Marc Benioff stänkert gegen Microsofts Copilot

width="5760" height="3240" sizes="(max-width: 5760px) 100vw, 5760px">Marc Benioff lässt kein gutes Haar an Microsofts Copilot.Salesforce



Nachdem Marc Benioff schon auf seiner Kundenkonferenz Dreamforce kräftig gegen den Konkurrenten Microsoft ausgekeilt hat, tritt der Salesforce-Chef gegen den Konkurrenten noch einmal nach. „Wenn man sich ansieht, wie Copilot an die Kunden ausgeliefert wurde, ist das enttäuschend“, schreibt Benioff in einem Post auf der Plattform X. Das Tool funktioniere nicht und arbeite ungenau. Laut Gartner würden überall Daten verschüttet, und die Kunden müssten dann das Chaos beseitigen, behauptet Benioff. „Ich habe noch niemanden gefunden, der eine transformierende Erfahrung mit Microsoft Copilot gemacht hat“, so das Fazit des Salesforce-CEO. „Copilot ist eher wie Clippy 2.0.“ 




When you look at how Copilot has been delivered to customers, it’s disappointing. It just doesn’t work, and it doesn’t deliver any level of accuracy. Gartner says it’s spilling data everywhere, and customers are left cleaning up the mess. To add insult to injury, customers are…— Marc Benioff (@Benioff) October 17, 2024




Schon auf der Dreamforce 2024 hatte Benioff Microsofts Copilot mit Clippy verglichen, hierzulande besser bekannt unter dem Namen Karl Klammer. Microsoft hatte seinen Office-Assistenten 1997 herausgebracht. Die Animation in Figur einer Cartoon-Büroklammer trat in bestimmten Arbeitssituationen in Erscheinung, fragte, ob die User Hilfe benötigten, und gab Vorschläge. Allerdings kam Clippy alias Karl Klammer nicht gut an. Zu aufdringlich und nervig, lautete die Kritik vieler Anwenderinnen und Anwender. 2001 deaktivierte Microsoft Clippy standardmäßig, einige Jahre später verschwand der ungeliebte Office-Assistent ganz aus dem Programm.



Copilot – kaum besser als Clippy?



Benioff hat Clippy indes nicht vergessen und zieht böse Vergleiche mit Microsofts aktueller KI-Technik. Die Schärfe in den Kommentaren macht deutlich, wie wichtig es den Herstellern offenbar ist, im hart umkämpften KI-Markt ihr Terrain abzustecken. Salesforce selbst bemüht sich seit Jahren, unter der Marke Einstein KI-Features in seinem Cloud-Ökosystem zu verankern. Mit GenAI hat das Ganze eine neue Dynamik erhalten. Vor wenigen Wochen präsentierte Benioff Agentforce, eine Plattform, auf der User ganz einfach KI-Agenten bauen und in ihre Infrastruktur integrieren könnten.



Viele andere Hersteller springen derzeit ebenfalls auf den Agentenzug – auch Microsoft. Der weltgrößte Softwarekonzern hat erst vor kurzem angekündigt, dass User mit Copilot Studio selbst KI-Agenten entwickeln könnten, um Aufgaben einfacher erledigen beziehungsweise automatisieren zu können.  



„Microsoft benennt Copilot in „Agenten“ um? Das ist Panikmache“, lästert indes Benioff auf X. „Seien wir ehrlich: Copilot ist ein Flop, weil Microsoft nicht über die Daten, Metadaten und Sicherheitsmodelle für Unternehmen verfügt, um echte Unternehmensintelligenz zu schaffen.“ Stattdessen wirbt der Manager für die eigene Technik, die bereit sei, Unternehmen wirklich zu verändern. Agentforce erledige nicht nur Aufgaben, sondern steuere autonom Vertrieb, Service, Marketing, Analysen und Handel, prahlt Benioff. Mit Daten, LLMs, Workflows und Sicherheit, die alle in eine einzige Customer 360-Plattform integriert seien. „Das ist es, was KI sein sollte.“




Microsoft rebranding Copilot as ‘agents’? That’s panic mode. Let’s be real—Copilot’s a flop because Microsoft lacks the data, metadata, and enterprise security models to create real corporate intelligence. That is why Copilot is inaccurate, spills corporate data, and forces… pic.twitter.com/eZpVwgoSH9— Marc Benioff (@Benioff) October 21, 2024




Die Reaktionen zu Benioffs Tiraden fallen gemischt aus. Während einige Posts in die Kritik an Microsoft mit einstimmen, äußern sich andere Stimmen kritischer. Benioff sollte lieber die Stärken seines Portfolios herausarbeiten, statt schlecht über den Wettbewerb herzuziehen, meint ein User. Benioff solle nicht herumreden, sondern zeigen, wie die eigenen Agenten Mehrwert fürs Business schaffen, ermahnt ein anderer den Salesforce-Chef und fragt: „Wo sind denn die großen Erfolgsgeschichten von Salesforce?“