Perplexity AI wird von großen US-Verlagen verklagt
KI gräbt immer häufiger unerlaubt nach Datenschätzen.
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Künstliche Intelligenz (KI) wird immer beliebter und benötigt deshalb immer mehr Daten. Doch dafür benötigen KI-Firmen immer mehr Informationen und Inhalte, die sie verwerten können.
Dagegen wehren sich jedoch immer mehr Leute, vor allem Prominente unter anderem Schauspieler wie Kevin Bacon und Musiker wie Björn Ulvaeus von ABBA. Aber auch Schriftsteller wie der Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro sind wenig von der Sammelwut der KI-Unternehmen begeistert. Insgesamt haben laut Medienberichten 13.500 Personen und Unternehmen einen Protestbrief unterzeichnet.
Dass das unbefugte Sammeln und Auswerten von Daten Konsequenzen hat, musste jetzt die US-amerikanische Firma Perplexity AI feststellen. So haben die großen US-Nachrichtenverlage Dow Jones & Co und NYP Holdings das Unternehmen verklagt, weil es ihre Inhalte ohne Bezahlung verwendet haben soll.
Nichts im Leben ist kostenlos
In der Klage, die von der Muttergesellschaft News Corporation im Namen des Wall Street Journal und der Schwesterzeitung New York Post eingereicht wurde, werden zwei Fälle von Urheberrechtsverletzungen sowie ein Fall von falscher Herkunftsbezeichnung und Verwässerung von Marken angeführt.
Um das ungewollte Auslesen von Daten zu verhindern, können Website-Betreiber die robots.txt-Datei nutzen, die von Google, OpenAI und Cloudflare unterstützt wird. Obwohl Perplexity-CEO Aravind Srinivas behauptet, den „Do-not-scrape“-Befehl zu respektieren, könnten einige Drittanbieter, von denen Perplexity Daten bezieht, ethisch weniger streng handeln.
Journalismus bedeutet nicht Copy and Paste
Die Kläger beschuldigen das KI-Unternehmen, die harte Arbeit von Journalisten zu stehlen, um die Datenanforderungen seiner Trainingsmodelle zu erfüllen. Der CEO von News Corp, Robert Thomson, behauptete, dies könnte die erste von vielen Klagen dieser Art gegen KI-Entwickler sein.
In einer Stellungnahme gegenüber The Register beschuldigt Thomson Perplexity , urheberrechtlich geschütztes Material in großem Umfang kopiert und als Ersatz für die Originalquellen präsentiert zu haben, ohne dafür zu entschädigen. Zudem ermutige Perplexity Nutzer, die Quellenlinks zu ignorieren, was als Missachtung der Prüfung angesehen wird.
Alles hat seinen Preis
Wie aus der Klageschrift hervorgeht, hatte News Corp Perplexity im Juli wegen Urheberrechtsverletzungen kontaktiert, erhielt jedoch keine Antwort. Das Unternehmen fordert 150.000 US-Dollar für jede nachgewiesene Verletzung, was das Startup schwer belasten oder in den Bankrott treiben könnte. In einem Blogpost brachte das KI-Unternehmen nun entsprechend seine Überraschung über die Klage zum Ausdruck und widersprach den Anschuldigungen.
News Corp ist bereit, sein geistiges Eigentum für das Training von KI-Systemen bereitzustellen, erwartet dafür jedoch im Voraus eine finanzielle Entschädigung. So schloss das Verlagshaus im Mai einen Vertrag mit OpenAI im Wert von über 250 Millionen Dollar ab und hat ähnliche Vereinbarungen mit Reddit und Stack Overflow getroffen.
Wie es besser gehen soll, will unter anderem das DataHub Europe zeigen. Dort sollen die Daten aus europäischer Industrie und Medienlandschaft zusammengeführt, aufbereitet und kuratiert werden. Diese Daten will man Industriepartnern bereitstellen, so dass diese KI-Modelle in einer sicheren Infrastruktur mit vertrauenswürdigen Daten rechtskonform trainieren können.
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