Krise um frei laufende Katzen: Sachsens Tierheime überlastet
**Krise um frei laufende Katzen: Sachsens Tierheime überlastet**
Für Eilige: Die sächsischen Tierheime sind an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen und können nicht mehr genügend Platz für die vielen neuen Katzenbabys bieten. Unkastrierte Hauskatzen mit freiem Auslauf, veraltete Gesetze und unzureichende Aufklärung über die Bedeutung von Kastration und Kennzeichnung sind nur einige der Hauptgründe für diese Krise.
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In Sachsen stoßen die Tierheime an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Grund dafür ist eindeutig: Der Wurfzeitpunkt hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr vom Sommer in den Herbst verschoben. Die ersten Würfe im Jahr kommen später, weil die Katzen sich an die eher kühleren Frühjahre anpassen. Dies bedeutet, dass es in der Regel bis Ende des Jahres oder sogar bis zur Weihnachtszeit neue Katzenbabys gibt.
Die Geschlechtsreife der Katzen setzt früher ein, aber die Gründe dafür sind unklar. Unkastrierte Hauskatzen mit freiem Auslauf tragen besonders zu dem Problem bei. Diese Katzen vermehren sich untereinander oder mit Straßenkatzen, die häufig mit Krankheiten infiziert seien. Die Stationen in Tierheimen seien begrenzt und können nicht mehr genügend Platz für die vielen neuen Katzenbabys bieten.
Das Tierheim Delitzsch ist ein Beispiel dafür. Sie versorgen diesen Herbst rund 90 Katzen, zwei Drittel davon Jungtiere. Die Krankenstation ist überfüllt wegen Katzenschnupfens. Viele Katzenhalter haben nicht begriffen, dass es ein menschengemachtes Problem ist und sich gegen Kastration ihrer eigenen Tiere wehren.
Um das Problem zu lösen, fordert der Landestierschutzverband Sachsen eine deutschlandweite Katzenschutzverordnung. Diese würde Kastration und Kennzeichnung von Katzen im Alter von 4 Monaten vorschreiben. Nur so könne man die unkontrollierte Vermehrung verhindern und Katzen ihren Haltern zuordnen.
**Mehr Wissen:**
Kastration
https://de.wikipedia.org/wiki/Kastration#Tiermedizin