Deutschland überfährt Erwartungen - Wirtschaftsboom im dritten Quartal
**Für Eilige**
Die deutsche Wirtschaft hat in unerwarteter Weise zulegen können. Zwar ist sie immer noch von einer Konjunkturflaute gezeichnet und das Bruttoinlandsprodukt steht nach wie vor auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, aber das aktuelle Quartal bringt trotzdem eine positive Überraschung.
**Wirtschaftliche Botschaften**
Die Zahlen sind klar: Das Bruttoinlandsprodukt hat sich im dritten Quartal um 0,2 Prozent erhöht. Und das, obwohl Ökonomen noch mit einem weiteren leichten Rückgang gerechnet hatten. Die Hauptverantwortlichen für dieses Wachstum sind die staatlichen und privaten Konsumausgaben. Doch es ist nicht nur diesmal eine positive Nachricht, sondern auch ein Hinweis darauf, dass sich die deutsche Wirtschaft langsam aber sicher wieder aufpflanzt.
Die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt einen Plus von 0,2 Prozent bei preisbereinigten Werten. Was bedeutet das? Ganz einfach: Die Preise sind nicht mehr so hoch wie noch vor einem Jahr und die Menschen können sich daher etwas leistete als zuvor. Doch auch hier ist zu beachten, dass der Vergleich mit dem Vorjahr nicht immer direkt zutrifft. In einigen Bereichen, insbesondere in denen, wo kürzlich neue Arbeiten entstanden sind, liegt das Ergebnis tatsächlich sogar um 0,2 Prozent tiefer. Das liegt daran, dass Arbeitstage und Termine mitberücksichtigt wurden.
Die Nachrichten aus anderen Ländern sind ebenfalls beeindruckend: Irland zeigte ein Plus von 2,0 Prozent, Litauen erreichte 1,1 Prozent, während Spanien bei 0,8 Prozent blieb. Ungarn hingegen lag mit -0,7 Prozent abgeschlagen, gefolgt von Lettland (-0,4) und Schweden (-0,1). Das deutsche Ergebnis liegt also nicht ganz so schlecht.
**Mehr Wissen:**
**[Wellblechkonjunktur](https://de.wikipedia.org/wiki/Rezession)**
Die Wellblechkonjunktur bezeichnet eine Phase der Wirtschaft, in der sich Zuwächse und Rückschläge abwechseln. Diese Schwankungen können je nach Bereich und Zeitraum unterschiedlich sein. In Deutschland haben sich die Ökonomen bereits seit gut zwei Jahren damit auseinandersetzen müssen. Die Wellblechkonjunktur bringt es mit sich, dass das Bruttoinlandsprodukt nicht auf einem stabilen Niveau bleibt, sondern von den Auf- und Abschwünge abhängig ist.