So viel kostet das iPhone 16 in der Herstellung
Connor Jewiss / Foundry
Die amerikanische Investmentbank TD Cowen hat einen Bericht veröffentlicht (via Apple Insider), in dem das iPhone 16 Pro Max (auf dem Papier) in seine Einzelteile zerlegt und auf deren Kosten analysiert wurde. Aus dieser Stückliste (eng. bill of materials, BOM) ergeben sich die reinen Herstellungskosten vom iPhone 16.
Sie können nun also zum Stammtisch Ihrer Android-Freunde zurückkehren, den Sie letzten Herbst verlassen mussten, und die diesjährigen Preise offenlegen. Ob Sie sie dieses Jahr vom iPhone überzeugen können? Wahrscheinlich nicht. Aber zumindest haben Sie Fakten auf den Tisch gelegt.
iPhone 16 nur etwas teurer als iPhone 15
Die japanische Tageszeitung Nihon Keizai Shimbun, kurz Nikkei, die wir vergangenes Jahr zu den Herstellungskosten des iPhone 15 zitiert haben, war damals schon verblüfft, dass die deutlich gestiegenen Produktionskosten keine Auswirkungen auf den Verkaufspreis hatten. Nikkei hatte prognostiziert, dass Apple spätestens mit dem iPhone 16 die Preise anziehen würde. Glücklicherweise lagen die Autoren mit dieser Vorhersage falsch, denn wie wir jetzt wissen, hält Apple auch dieses beim selben Preis fest.
Dennoch sind die Produktionskosten abermals gestiegen, wenn auch nur marginal, beim normalen iPhone beispielsweise von 395 Dollar beim iPhone 15 auf 416 Dollar beim iPhone 16 – eine Steigerung von 21 Dollar bzw. lediglich 5 Prozent.
Den größten Posten macht das Display mit 65 Dollar aus, den größten relativen Kostenzuwachs der Arbeitsspeicher, der für Apple Intelligence von 6 GB auf 8 GB gewachsen ist – satte 89 Prozent, von 9 auf 17 Dollar. Der Sprung vom A16- auf den A18-Chip schlägt mit 10 Dollar zu Buche, die Kamerasteuerung und die Aktionstaste mit insgesamt nur 3 Dollar. Viele Posten sind im Vergleich zum Vorjahr sogar günstiger geworden, darunter das Display, das in der vorherigen Generation noch 3 Dollar mehr gekostet hat.
Materialkosten iPhone 16 und iPhone 15TD Cowen
Ähnliches Bild bei iPhone 16 Pro Max
Auch beim iPhone 16 Pro Max fällt der Kostenanstieg überschaubar aus. Den ersten Platz teilen sich beim großen Pro-Modell die rückwärtige Kamera und das Display mit jeweils 80 Dollar, der größte relative Anstieg ist ebenfalls beim Arbeitsspeicher zu verbuchen – 41 Prozent, von 12 auf 17 Dollar –, obwohl auch das 15 Pro Max schon mit 8 GB Arbeitsspeicher kam. Vielmehr ist der Anstieg dieses Jahr auf die Technologie zurückzuführen: im 15 Pro Max kam LPDDR5 zum Einsatz, im 16 Pro Max das schnellere LPDDR5X.
TD Cowen
Summa summarum ist das iPhone 16 Pro Max 32 Dollar teurer in der Herstellung als das iPhone 15 Pro Max, wobei TD Cowen 40 Prozent davon auf die Inflation zurückführt und 60 Prozent auf neue Komponenten.
Vergleichbarkeit mit Nikkei-Bericht von 2023
Bevor Sie mit diesen neuen Zahlen zu Ihrem Stammtisch zurückgehen, ein Wort der Warnung: Direkt vergleichen lassen sich die Berichte von TD Cowen und Nikkei nicht. Einerseits geht ersterer deutlich tiefer ins Detail, andererseits weichen die Schätzungen deutlich voneinander ab.
Das Display im iPhone 15 Pro Max schätzt Nikkei bzw. Fomalhaut beispielsweise mit 115 Dollar, während TD Cowen den Preis lediglich auf 75 Dollar schätzt. Noch größer fällt der Unterschied beim Chip aus: TD Cowen schätzt den Preis auf 40 Dollar, Nikkei auf stolze 130 Dollar. Insgesamt schätzt Nikkei die Kosten fürs iPhone 15 Pro Max ganze 23 Prozent höher ein als TD Cowen.
Die Differenz hat vermutlich Gründe im Hintergrund der beiden Firmen: TD Cowen ist eine Investmentbank, während Fomalhaut Techno Solutions darauf spezialisiert ist, Elektronik auseinanderzunehmen, die einzelnen Komponenten zu ihren Herstellern zurückzuverfolgen und dann ihren Preis zu schätzen.
(Macwelt)
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