Stendaler Platte wird zum Wohngesamthaus
**In Kürze**
Plattenbauten haben in Deutschland eine lange Geschichte, und oft werden sie als graue, unansehnliche Wohngebäude wahrgenommen. Doch ein Team von Architekten hat nun eine innovative Idee entwickelt, die Platte zum Wohngesamthaus zu machen - ein Gebäude, das aus übereinander gestapelten Einfamilienhäusern besteht.
**Der neue Stendaler Wasserturm**
In der Albrecht Dürer Straße in Stendal steht ein Fünfgeschossiger vom Plattenbautyp WBS 70. Er ist bereits von Strom und Wasser abgeklemmt und hätte eigentlich längst für die Abrisszange vorbestimmt werden müssen. Doch Architekt Jurek Brüggen hatte eine ganz spezielle Idee, um das Gebäude zu einem modernen und individuellen Wohngebiet zu machen.
Die Idee ist, die alte Platte in ein Gebäude zu verwandeln, das aus übereinander gestapelten Einfamilienhäusern besteht. "Wir nennen es Einfamilienhaus-Haus", erklärt der Architekt. "Das ist ein ganz neuer Gebäudetypus, zwischen Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus angesiedelt." Im Inneren des Gebäudes wird es Häuser mit unterschiedlichen individuellen Zuschnitten geben. Zu jedem Haus gehört ein großzügiger begrünter Dachgarten.
Die alten Treppenhäuser sollen verschwinden, und stattdessen werden vertikale Straßen in den oberen Stockwerken errichtet. Diese Straßen sollen nach den Seiten offene breite Vorflure bieten, die Platz zum Abstellen von Fahrrädern oder Kinderwagen sowie Möglichkeiten zur Begegnung mit den Bewohnern der anderen Häuser bieten.
Für Eilige: Wenn Sie wissen möchten, warum diese Art von Plattenbauten in Deutschland so weit verbreitet ist, können wir Ihnen empfehlen, ein paar Zeilen über die Geschichte der DDR-Wohnungsbau zu lesen.
**Mehr Wissen:** **WBS 70**
Ein Plattenbau-Typ aus der Zeit der DDR.
Ein Artikel über Wikipedia.