Anklage gegen Mannheimer Messerattacker: Bundesanwaltschaft wirft Mord und versuchten Mord vor
**In Kürze:** Der Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den Mannheimer Messerattacker erhoben, der im Mai ein Polizisten getötet und weitere Personen verletzt hatte.
Die Bundesanwaltschaft hat in einem wichtigen Schritt zur Aufklärung des Falls von dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz Anklage gegen den Täter erhoben. Der aus Afghanistan stammende Mann ist bereits seit Mitte Juni in Untersuchungshaft, nachdem er zuvor einen Asylantrag gestellt hatte, der jedoch 2014 abgelehnt worden war.
Die Anklage wirft Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Der Täter hatte im Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa angegriffen sowie einen Polizisten getötet. Ein anderer Beamter hatte den Angreifer schließlich niedergeschossen.
Es ist zu beachten, dass die Bundesanwaltschaft von einer religiösen Motivation des Täters ausgeht und annimmt, dass er Sympathien für den Islamischen Staat (IS) hegte. Der IS ist eine Terrororganisation, die sich mit Gewalt ein als islamisch angesehenes Herrschaftssystem errichten will.
Die Tat hat auch zu einer intensiven Debatte über striktere Abschiebungen ausländischer Straftäter geführt. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte daraufhin angekündigt, die Abschiebung von Schwerstkriminellen auch nach Afghanistan und Syrien wieder zuzulassen.
Ein Abschiebeflug nach Afghanistan hat inzwischen stattgefunden.
**Mehr Wissen:**
* [Dschihadistische Gruppen](https://de.wikipedia.org/wiki/Dschihadismus)
* [Islamischer Staat (IS)](https://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_(Terrormiliz))