Thüringen: Kultur im Abwärtstrend?
**Für Eilige:**
Kurz gesagt drohen in Thüringen drastische Kürzungen bei den Kulturförderungen, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Landeskultur haben könnten.
**Hauptartikel:**
Die Kultureinrichtungen in Thüringen befinden sich in einer schwierigen Lage. Während das Thüringer Finanzministerium einen Haushaltsentwurf vorgelegt hat, der drastische Kürzungen bei den Kulturförderungen beinhaltet, gibt es noch keine klaren Lösungen für die Beteiligten.
Wie aus dem Entwurf hervorgeht, soll die Förderung für die Freie Szene um 1,5 Millionen Euro gekürzt werden. Dies bedeutet, dass die Kulturinstitutionen weniger Geld zur Verfügung haben, um ihre Aktivitäten fortzusetzen und neue Projekte zu initiieren. Ebenso wird die Förderung im Bereich der Museen von knapp acht Millionen Euro auf etwa 6,5 Millionen Euro sinken.
Die Projektförderung für die Museen ist besonders gefährdet. Von den knapp acht Millionen Euro, die bisher zur Verfügung standen, sollen nur noch rund ein Viertel übrig bleiben. Dies bedeutet, dass viele kulturelle Initiativen und Projekte auf Grund der Finanzierungsengpässe nicht realisiert werden können.
Die Förderung in den Bereichen Digitalisierung und Provenienzforschung wird ebenfalls zurückgefahren. Mittel für Investitionen von mehr als fünf Millionen Euro werden auf weniger als zwei Millionen Euro reduziert. Dies könnte die weitere Entwicklung und Erhaltung der Kulturdenkmäler und Museen gefährden.
Roland Krischke, Präsident des Thüringer Museumsverbands, warnt vor einem "Kahlschlag" für die Museumslandschaft. Er fordert, dass die politischen Entscheidungsträger dringend handeln müssen, um die Kultureinrichtungen zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern.
Die Kritik an den geplanten Kürzungen kommt nicht nur von den Betroffenen, sondern auch aus den Reihen von Rot-Rot-Grün. Der scheidende Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff betont jedoch, dass der Entwurf ein technischer Haushaltsentwurf des Finanzministeriums ist und nicht die politische Positionierung einer Regierung.
Judith Drühe, Geschäftsführerin des Kulturrats in Thüringen, fordert die Parteien auf, ihre Ansprechpartner zu benennen. Sie betont, dass dies für eine schnelle Lösung der Probleme von wesentlicher Bedeutung ist.
Trotz aller Anstrengungen bleibt es fraglich, ob die Kürzungen abgemildert werden oder nicht. Die politischen Entscheidungsträger müssen schnell handeln und innovative Lösungen finden, um die Kultureinrichtungen in Thüringen zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern.
**Erklärungszettel:**
Mehr Wissen:
* **Projekt 'Kultur Land Bilden'**: Ein Projekt der Thüringer Landesregierung zur Förderung von Kulturprojekten. Weitere Informationen hier: [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur_Land_Bilden)
* **Digitalisierung**: Der Prozess, Wissen und Daten in digitaler Form zu erstellen. Hier geht es um die Digitalisierung von kulturellen Objekten und der Provenienzforschung.
* **Provenienzforschung**: Die Suche nach der Herkunft und Geschichte eines kulturellen Objekts.