Wahlfälschung in Dresden: Eine Frage der Konsequenzen
**In Kürze:**
Ein mutmaßlicher Täter, der bereits bei der Kommunalwahl im Juni Manipulationen durchgeführt hat, soll auch für die Entdeckung von über 100 manipulierten Stimmzählern bei der Landtagswahl in Dresden verantwortlich sein. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf einen 44-Jährigen aus Langebrück, der nicht nur mit einer Verurteilung zu einer Haftstrafe rechnet, sondern auch für einen Brandanschlag auf eine geplante Geflüchtetenunterkunft in Dresden verantwortlich sein könnte.
**Wahlfälschung in Dresden: Eine Frage der Konsequenzen**
Die Landtagswahl am 1. September in Sachsen war von einer Serie von Entdeckungen überklebter Stimmzettel bei der Briefwahl geprägt. Die Ermittler haben immer mehr manipulierte Wahldokumente gefunden, die offensichtlich mit dem Ziel bearbeitet wurden, Stimmen auf die rechtsextreme Kleinstpartei "Freie Sachsen" umzuschreiben.
Es wird deutlich, dass der mutmaßliche Täter bereits bei der Kommunalwahl im Juni die Betrugsmasche durchgeführt hatte und sich einen Sitz im Ortschaftsrat in Langebrück „organisiert“ hat. Innenminister Armin Schuster (CDU) hat neue Details benannt, nach denen es um die Frage geht, wie der oder die Täter Zugriff zu den Wahlbriefen verschafft haben.
Die größten Auffälligkeiten gab es in Langebrück - sowohl bei der Kommunalwahl als auch bei der Landtagswahl sind die größten statistischen Ausreißer zu verzeichnen. Das bedeutet, die rechtsextreme Kleinstpartei "Freie Sachsen" hat dort sehr viel mehr Stimmen erhalten als überall anders.
In Dresden wurden in 16 Briefwahlbezirken in acht Wahlkreisen insgesamt 111 manipulierte Stimmzettel erkannt. In Langebrück sind 85 Stimmzettel betroffen, während in Briesnitz, Striesen-Süd und anderen Bezirken jeweils drei bis sechs manipulierte Stimmzettel gefunden wurden.
Außerhalb von Dresden wurden zudem 14 manipulierte Stimmzettel in zwei Wahlbezirken in Radeberg und einer Dohna entdeckt. Die Stimmzettel wurden so manipuliert, dass die abgegebenen Stimmen überklebt und in den meisten Fällen auf die rechtsextreme Kleinstpartei "Freie Sachsen" umgeschrieben wurden.
Der mutmaßliche Täter aus Dresden-Langebrück sitzt in Untersuchungshaft und muss mit einer Verurteilung zu einer Haftstrafe rechnen. Gegen ihn hat sich nicht nur der Verdacht des Wahlbetrugs erhärtet, sondern auch eine DNA-Spur führte Ermittler aufgrund eines Brandanschlags auf eine geplante Geflüchtetenunterkunft in Dresden.
**Mehr Wissen:**
"Untersuchungshaft" ist keine eigene Kategorie, aber sie wird oft verwendet, um die Situation eines Verdächtigen zu beschreiben. Ein wichtiger Aspekt der Untersuchungshaft ist jedoch, dass der Betroffene in dieser Zeit von einer unabhängigen Stelle (etwa einem Richter oder einem Staatsanwalt) überwacht und regelmäßig angehört wird.
Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Untersuchungshaft](https://de.wikipedia.org/wiki/Untersuchungshaft)