Steinmeier-Misere: Ein Gast wird zur Kritik an der deutschen Selbstbezogenheit
**In Kürze:**
Die deutsche Debatte über den Mauerfall 1989 ist engstirnig und selbstbezogen, was zu einer Geringschätzung Mittel- und Osteuropas führt.
**Steinmeier-Misere: Ein Gast wird zur Kritik an der deutschen Selbstbezogenheit**
Die Rede von Marko Martin auf dem Jahrestag des Mauerfalls war nicht nur eine Kritik an der Selbstbezogenheit der deutschen Debatten, sondern auch ein Ausdruck der Empörung über die Art und Weise, wie man sich mit solchen Themen auseinandersetzt. Martin, ein ehemaliger DDR-Bürger, der 1989 in die Bundesrepublik übergesiedelt war, hatte in einer Rede im Schloss Bellevue festgestellt, dass die Debatte hierzulande sehr engstirnig und selbstbezogen ist.
Wie Martin betonte, wird Deutschland oft als das Zentrum aller Ereignisse wahrgenommen, während die Länder zwischen Berlin und Moskau keine eigenständige Rolle spielen. Dies sei auch das mentale Erbe des Hitler-Stalin-Paktes, der zu einer Geringschätzung Mittel- und Osteuropas geführt habe. Martin betonte auch, dass es Mutigkeiten gibt, die oft übersehen werden, wie z.B. die junge Generation in der Ukraine, die gegen Putins Truppen kämpft.
Die polnischen Zuhörer in Bellevue haben sich bei ihm mit den Worten bedankt: "Endlich sagt es mal jemand." Martin betonte jedoch, dass er sich nicht als mutig bezeichnen würde, sondern dass Mutigkeiten wie diejenigen der Menschen in Leipzig und anderswo auf die Straße gehen, oder die jungen Ukrainer und Ukrainerinnen, die gegen Putins Truppen kämpfen.
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist für seine Wutausbrüche bekannt. Als er Martin sagte, dass dieser als Gast ins Schloss Bellevue eingeladen gewesen sei, fand Martin das bemerkenswert, vor dem Hintergrund des Jahrestags der Friedlichen Revolution und all den Sprechblasen von "Mut und Widerständigkeit". Steinmeier wird oft dafür kritisiert, dass er Nordstream verteidigt hat, obwohl diese Pipeline die Interessen der Ukraine gefährdet.
Die politische Auseinandersetzung in Deutschland wird sich auf mehr Lügen einstellen müssen. Die SPD hatte stets ein gutes Verhältnis zu Moskau und dankte nicht genug den Mittelosteuropäern, wie die polnische Freiheitsbewegung Solidarność.
Die Selbstbezogenheit der deutschen Debatten ist engstirnig und wirft die Frage auf, ob man wirklich ein gutes Verhältnis zu seinen europäischen Nachbarn hat. Die Antwort liegt vielleicht in der Art und Weise, wie man mit solchen Themen auseinanderging.
**Mehr Wissen:**
Die polnische Freiheitsbewegung Solidarność war eine wichtige politische Kraft während des Kalten Krieges und spielte eine entscheidende Rolle bei der Wende in Ostdeutschland. **[Wikipedia: Solidarność](https://de.wikipedia.org/wiki/Solidarno%C5%9B%C4%87)**