Die vergessene Besatzungszeit: Jersey, Guernsey und Alderney zwischen Krieg und Frieden
Für Eilige: Die britischen Kanalinseln Jersey, Guernsey und Alderney spielten während des Zweiten Weltkriegs eine tragische Rolle als deutsche Besatzungszone, in der sich Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen befanden.
Die Inseln waren 1940 von den deutschen Truppen besetzt worden. Als die Briten schließlich zurückkehrten, hinterließen sie massive Betonkonstruktionen, wie Flakstellungen und Abwehrtürme, die bis heute Zeugnis der grausamen Zeit sind. Die ehemaligen Arbeitslager und KZs wurden zwar beseitigt, aber die Erinnerung an die Opfer und die Besatzungszeit selbst wurde auf den Inseln nie wirklich aufgearbeitet.
Dabei gab es auf den Kanalinseln eine besondere Beziehung zwischen den Inselaufständen und der deutschen Bevölkerung. Viele Deutsche sahen sich selbst als Befreiende, aber ihre Handlungen während der Besatzungszeit wurden oft als schädlich angesehen. Die späte Aufarbeitung dieser Erlebnisse hatte familiäre Gründe: Ein Historiker erzählt davon, dass sein Vater, ein Lehrer, nach dem Krieg nie über die Zeit auf den Kanalinseln sprechen wollte.
Heute sind die Besatzungszeit und der Widerstand gegen die deutschen Truppen beliebte Themen bei Geschichtstouristen. Die Museen, wie das German Underground Hospital auf Guernsey oder die Jersey War Tunnel, sind stark besucht. Der Liberation Day am 9. Mai ist auf den Kanalinseln ein gesetzlicher Feiertag.
Mehr Wissen: Zwangsarbeiter (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsarbeiter)