8 Maßnahmen gegen lahme Browser unter Windows
Wenn das Browsing-Erlebnis zu wünschen übrig lässt, helfen diese Tipps.Antonio Guillem | shutterstock.com
In einer Welt, in der Websites immer umfangreicher zu werden scheinen, wird die Browser-Performance immer wichtiger. Das sorgt nicht nur für verkürzte Ladezeiten und damit ein besseres Surf-Erlebnis, sondern ist auch der Leistung und gegebenenfalls der Akkulaufzeit zuträglich.
Die folgenden acht Maßnahmen können Sie dabei unterstützen, das Maximum an Leistung aus Ihrem Browser unter Windows herauszuholen. Dabei fokussieren wir uns in erster Linie auf Chrome, Edge und Firefox – die Tipps sind jedoch auch auf alle anderen Browser unter Windows anwendbar.
1. Extensions loswerden
Wenn Ihr Browser unter Windows aus unerklärlichen Gründen erlahmt, sollten Sie im ersten Schritt (nach dem obligatorischen Neustart) ihre Extensions unter die Lupe nehmen. Installierte Add-Ons zu entfernen, kann die Last für den Browser erheblich reduzieren – schließlich laufen die Erweiterungen unter Umständen kontinuierlich im Hintergrund oder führen auf Webseiten Code aus.
Rufen Sie dazu die Liste Ihrer Erweiterungen über das Menü Ihres Browsers auf. Hier können Sie diese deaktivieren oder entfernen. Dabei empfiehlt es sich, zunächst testweise einige Add-Ons zu deaktivieren. Falls sich der Browser Ihrer Wahl anschließend nicht schneller anfühlt, können Sie die Erweiterungen direkt wieder aktivieren – und die nächste Maßnahme versuchen.
2. Tabs “einschläfern”
So gut wie alle modernen Webbrowser – einschließlich Chrome, Edge und Firefox – bieten die Möglichkeit, einzelne Tabs in den Ruhezustand zu versetzen, um Systemressourcen zu sparen. Auch das kann das Browser-Erlebnis beschleunigen. Allerdings können inaktive Tabs auch das Gegenteil bewirken. Nämlich, wenn Tabs im Schlafmodus wieder aktiviert und dann neu geladen werden. Insbesondere, wenn Sie einen leistungsstarken Rechner mit viel RAM und einer schnellen CPU haben, sollten Sie dieses Feature deaktivieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, nur bestimmte Websites, respektive Browser-Tabs nicht mehr in den Ruhezustand zu versetzen.
So versetzen Sie Tabs in den Sleep-Modus:
In Google Chrome rufen Sie in den Einstellungen den Bereich „Leistung“ auf. Unter dem Punkt „Speicher“ finden Sie den Schieberegler für den „Arbeitsspeicher-Sparmodus“.
Bei Microsofts Edge finden Sie in den Einstellungen den Menüpunkt „System und Leistung“. Wenn Sie nach unten scrollen, sehen Sie die Option „Ressourcen sparen mit Tabs im Ruhezustand“ inklusive Schieberegler.
Im Fall von Mozilla Firefox ist diese Funktion immer aktiviert. Wie Sie sie deaktivieren, lesen Sie hier.
3. Seiten vorab laden
Website Preloading gehört heute ebenfalls zum Standardumfang moderner Webbrowser. Dabei werden die Seiten im Hintergrund geladen, wenn der Browser davon „ausgeht“, dass Sie diese besuchen werden. Da der Browser über diese Funktion möglicherweise Links aufruft, die Sie nicht angeklickt hätten, hat diese Funktion unter Umständen Auswirkungen auf den Datenschutz. Wenn Ihr Ziel jedoch maximale Geschwindigkeit ist, sollten Sie diese Option aktivieren.
So geht‘s:
Bei Google Chrome rufen Sie die Einstellungen und anschließend den Bereich „Leistung“ auf. Scrollen Sie nach unten zur Option „Seiten vorab laden“. Hier finden Sie den Punkt „Geschwindigkeit“ und dort die verfügbaren Optionen, um Seiten vorab zu laden.
Bei Microsoft Edge navigieren Sie in den Einstellungen zum Bereich „Cookies und Website-Berechtigungen“. Unter „Verwalten und Löschen von Cookies und Websitedaten“ finden Sie den Schieberegler, um Seiten vorab zu laden.
Bei Mozilla Firefox ist auch Website Preloading standardmäßig aktiviert. Falls Sie sich die Mühe machen wollen, das zu ändern, lesen Sie hier, wie das geht.
4. Task-Manager checken
Sämtliche modernen Browser auf Chromium-Basis (und auch Firefox) bieten inzwischen einen integrierten Task-Manager, der Aufschluss darüber gibt, wie viel RAM, beziehungsweise CPU-Leistung einzelne Webseiten, Erweiterungen und andere Komponenten beanspruchen. Um diesen aufzurufen, genügt ein Rechtsklick auf eine leere Stelle in der Registerkartenleiste. Möglicherweise reicht das bereits, um die Ursache für das Erlahmungs-Übel zu Tage zu fördern.
Falls Sie Firefox nutzen, können Sie auf eine ganz ähnliche Funktion zugreifen. Dazu geben Sie about:processes in die Adressleiste ein – oder nutzen die Tastenkombination Shift+Esc.
5. Cache leeren
Ihr Webbrowser legt die von Ihnen besuchten Seiten, deren Informationen und Cookies in seinem Cache ab. Diesen regelmäßig zu leeren, kann gegen einen lahmenden Browser helfen – zumindest ist es einen Versuch wert.
Den Browser-Cache zu häufig zu löschen, kann jedoch auch kontraproduktiv sein. Schließlich dient er grundsätzlich dazu, Ladezeiten zu beschleunigen.
Um den Cache Ihres Webbrowsers zu leeren, rufen Sie dessen Einstellungen auf. Oder Sie nutzen die Tastenkombination Strg+Shift+Entf.
6. Malware-Scan anstoßen
Eine weitere Basismaßnahme, wenn Ihr Rechner plötzlich underperformt, ist ein Malware-Scan. Das erledigen Sie mit dem Security-Tool Ihrer Wahl. Im Fall von Windows ist die naheliegendste Option Microsoft Defender.
Es kann sich jedoch lohnen, ein weiteres Tool hinzuziehen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Eine gute, kostenlose und populäre Lösung bietet beispielsweise Malwarebytes.
7. Ad-Blocker wechseln
Auch Ad-Blocker sind mit Blick auf die Browser-Performance ein zweischneidiges Schwert.
Der Beschleunigungseffekt liegt auf der Hand: Werbeblocker reduzieren die Datenlast, indem sie Werbemittel auf Webseiten blockieren. Schneller ladende Seiten sind das Ergebnis – im Regelfall. Denn Ad-Blocker können auch Code auf den von Ihnen besuchten Seiten ausführen, was den Speicherverbrauch erhöht und die Ladezeiten verlängert.
Falls Letzteres der Fall ist, könnte ein Wechsel zu einem anderen Werbeblocker das Problem lösen.
8. Browser-Profil auffrischen
Wenn ein Device nicht mehr funktioniert, wie es soll, kann es helfen, dieses auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Das lässt sich auch auf Browser übertragen.
Denn die verfügen heute in vielen Fällen über integrierte „Neustart“-Tools, die das Nutzerprofil sowie sämtliche Einstellungen, Erweiterungen und zwischengespeicherte Dateien löschen. Wenn Sie wollen, dass Ihr Browser wie am ersten Tag performt, ist diese Option einen Versuch wert.
So funktioniert’s:
In Google Chrome finden Sie unter den Einstellungen den Bereich „Einstellungen zurücksetzen“.
Microsoft Edge hält diese Funktion ebenfalls in den Einstellungen unter „Einstellungen auf Standardwerte zurücksetzen“ bereit.
Mozilla Firefox bietet im Menü unter Hilfe die Option „Fehlerbehebungsmodus“. Im Dialogfeld das sich anschließend öffnet, wählen Sie „Firefox aktualisieren“.
(fm)
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