Kita-Kosten eskalieren: Sachsen steckt fest im teureren Kitabetrieb
**Kita-Kosten eskalieren: Sachsen steckt fest im teureren Kitabetrieb**
Für Eilige: Die Kita-Kosten in Sachsen gehen auf Dauer um 123 Millionen Euro pro Jahr nach oben. Eltern zahlen zum Teil über 300 Euro für einen Platz, während die Kommunen ihre Personalkosten deutlich erhöhen müssen.
Die Betreuungsplätze in sächsischen Kindertagesstätten werden immer teurer. Das liegt nicht nur am steigenden Bedarf, sondern auch an einem Personalbestand, der laut Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) zu hoch ist. Derzeit benötigen die Kinderkrippen, Kindergärten und Horten in Sachsen 30.635 Vollzeitstellen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Allerdings sinkt die Anzahl der betreuten Kinder kontinuierlich, sodass ab dem nächsten Jahr nur noch 29.840 und im Jahr darauf sogar nur noch 28.900 Vollzeitstellen benötigt werden.
Um den Personalbestand auf dem heutigen Niveau halten zu können, wären laut Angaben des Ministers fast 123 Millionen Euro notwendig. Der Freistaat hofft, dass die Kita-Träger und Kommunen ihre Erzieherinnen und Erzieher bis auf Weiteres halten und nicht entlassen oder Einrichtungen schließen würden. Die Kommunen sehen dies jedoch kritisch, da sie dadurch ihre eigenen Personalkosten deutlich steigern müssten.
Der SSG-Geschäftsführer Mischa Woitscheck lehnt das vom alten Landtag beschlossene Kita-Moratorium ab und befürchtet, dass der Freistaat nur 14 Millionen Euro beisteuern würde. Der Rest würden die Kommunen und Eltern tragen müssen. Diese Entwicklung führt dazu, dass Eltern zum Teil über 300 Euro für einen Platz in einer sächsischen Kita zahlen müssen.
Die Kita-Personalausgaben der sächsischen Kommunen haben sich allein seit 2022 um fast 10 Prozent erhöht. Die durchschnittlichen Elternbeiträge stiegen im Zeitraum von 2019 bis 2023 für einen Kindergartenplatz von 127,90 Euro auf 140,45 Euro pro Monat und die Beiträge für einen Krippenplatz von 206,73 Euro auf monatlich 234,20 Euro. In Leipzig zahlen Eltern derzeit 211 Euro, in Dresden 242 Euro und in Chemnitz 224 Euro.
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Sachsentagskredit: Der Sachsentagskredit ist eine Art von Kita-Moratorium, das den Trägern von Kindertagesstätten und Schulen in Deutschland zugute kommt. Es ermöglicht es ihnen, ihre Ausgaben für Personal und andere notwendige Ausgaben zu decken. Die Kosten dafür werden dann auf die Kommunen und die Landesregierung verteilt.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsentagskredit](https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsentagskredit)