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KI-PCs – Hersteller hoffen, Kunden zögern

width="3929" height="2625" sizes="(max-width: 3929px) 100vw, 3929px">AI inside – mit speziell für KI-Workloads ausgelegten Chipsätzen hoffen die Rechnerhersteller den PC-Absatz wieder ankurbeln zu können.Ken stocker / Shutterstock




Rund ein Fünftel aller weltweit im dritten Quartal 2024 ausgelieferten PCs war bereits mit einer Neural Processing Unit (NPU) ausgestattet und damit für KI-Workloads optimiert. Insgesamt hätten damit zwischen Juli und September dieses Jahres etwa 13,3 Millionen AI-PCs einen Abnehmer gefunden, berichteten die Analysten von Canalys. 



Die neue PC-Klasse, auf die viele Hersteller derzeit große Hoffnungen setzen, beinhaltet dedizierte Chips, die die Bearbeitung von KI-Workloads beschleunigen sollen. Zu den NPUs zählen beispielsweise AI Boost von Intel, XDNA von AMD, die Neural Engine von Apple oder Hexagon von Qualcomm. 



Noch gibt es allerdings Verunsicherung im Markt, was die Definition und Zertifizierung von AI-PCs anbelangt. So hätten zwar AMD mit den AI-300-Produkten und Intel mit seiner Lunar-Lake-Serie bereits entsprechende x86-Chipsätze herausgebracht, sagte Ishan Dutt, Principal Analyst von Canalys. Beide Anbieter warteten indes noch auf den Copilot+ PC-Support von Seiten Microsofts. Die entsprechende NPU-Hardware müsse als Spezifikation mindestens 40 (TOPS = Trillion Operations per Second) unterstützen, schreibt der Softwarekonzern vor.



Kunden und Händler warten erst einmal ab



Infolgedessen zögern Dutt zufolge viele Endanwender mit dem Kauf von KI-PCs, und auch Händler wollen erst einmal abwarten. Einer Umfrage unter Channel-Partnern zufolge plane ein knappes Drittel nicht damit, im kommenden Jahr Copilot+ PCs zu verkaufen, erklärte Canalys-Analyst Dutt. Ein weiteres Drittel geht davon aus, dass solche Geräte 2025 weniger als zehn Prozent ihrer PC-Verkäufe ausmachen werden.



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Noch ist also nicht erkennbar, dass KI dem PC-Markt kurzfristig neuen Schub geben könnte. Im dritten Quartal 2024 ging der weltweite Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,4 Prozent auf 68,8 Millionen zurück, meldete IDC. „Nach zwei Quartalen mit leichtem Wachstum legt der Markt eine Verschnaufpause ein“, konstatierte Bryan Ma, Vice President bei IDC. Der Analyst verwies auf das geopolitische Umfeld und die damit verbundenen Abwärtsrisiken. „Aber wir glauben, dass es im nächsten Jahr genügend Aufwärtspotenzial gibt, um den Markt auf ein bescheidenes einstelliges Wachstum zu bringen“, hofft Ma. 



Bis KI dem PC-Geschäft neue Impulse gibt, wird es allerdings noch dauern. „Wir gehen zwar davon aus, dass KI irgendwann gegen Ende dieses Jahrzehnts allgegenwärtig sein wird“, erläuterte Linn Huang, Vice President für den Bereich Devices und Displays bei IDC. „Aber der Weg zum Massenmarkt wird länger dauern als erwartet, nämlich bis weit ins Jahr 2026 hinein“, prognostizierte Mas Kollegin. Im nächsten Jahr werde es vor allem erst einmal darum gehen, die entsprechende Software und Use Cases für den Einsatz von KI auf PCs zu entwickeln.



Windows-Umstieg könnte PC-Absatz ankurbeln



Im Enterprise-Umfeld könnte stattdessen eher das endgültige Support-Ende für Windows 10 am 14. Oktober 2025 die PC-Verkaufszahlen anschieben. Laut aktuellen Zahlen von Statcounter kam Windows 10 im Oktober 2024 immer noch auf einen Anteil von über 60 Prozent unter allen weltweit genutzten Windows-Versionen. Windows 11 legt zwar stetig zu, rangiert derzeit aber erst bei knapp 36 Prozent. Viele Unternehmen dürften den Umstieg auf Windows 11 zum Anlass nehmen, neue Rechner anzuschaffen. Ob die Betriebe angesichts der teilweise angespannten wirtschaftlichen Situation bereit sein werden, einen Aufpreis für spezielle KI-PCs zu zahlen, bleibt jedoch abzuwarten. 



Auf Seiten von Canalys sieht man indes durchaus Vorteile in der Anschaffung von KI-Rechnern. Die Analysten gehen davon aus, dass der Einsatz von KI-Modellen exponentiell zunehmen wird. Damit würden auch die Kosten für Unternehmen durch den Zugriff auf Cloud-Ressourcen erheblich steigen. Wenn es jedoch gelinge, einige Arbeitslasten auf KI-fähige PCs zu verlagern, könnte dies die Cloud-Aufwände reduzieren, rechnen die Marktbeobachter vor.