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HPE grätscht ins Virtualisierungsgeschäft

HPE-Chef Antonio Neri hofft mit den neuen Virtualisierungslösungen auf eine rosige Zukunft für den Anbieter.HPE



Nach den Querelen rund um die veränderten Lizenzbedingungen bei VMware, sieht HPE-CEO Antonio Neri offenbar eine Chance, mit verärgerten Anwenderunternehmen ins Geschäft zu kommen. „Viele Kunden berichten mir, dass ihre Kosten um das Drei- bis Fünffache gestiegen sind“, berichtete der Manager zum Auftakt der Kundenkonferenz HPE Discover in Barcelona. Viele Kunden würden daher ihre Optionen neu evaluieren und versuchen, den Betrieb ihrer Hybrid-Cloud-Landschaften auf eine neue Basis zu stellen. 



Als Antwort darauf bringt Neri seine HPE VM Essentials Software ins Spiel. Anwender erhielten damit ein einfaches und vor allem einheitliches Management ihrer Virtual-Machine- (VM-)Landschaften an die Hand. Damit könnten sie bestehende VMware-Instanzen und den neuen HP VM Essentials Hypervisor steuern und betreiben, versprach der HPE-Chef.



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HPE VM Essentials (VME) umfasst den HPE VME-Hypervisor, der auf Kernel-based Virtual Machines (KVM) basiert. Er wurde um Clustermanagement mit Funktionen wie Hochverfügbarkeit, Live-Migration, verteilter Workload-Platzierung, integriertem Datenschutz und externer Speicherunterstützung erweitert, beschreibt Hang Tan, Senior Vice President und COO für den Bereich Hybrid Cloud bei HPE, den aktuellen Entwicklungsstand.  



Die Software bringt vorkonfiguriert Funktionen für VMware ESXi- und VME-Hosts mit. Dazu zählen zum Beispiel ein einfacher VM-Bereitstellungskatalog, IPAM- und DNS-Integrationen von Drittanbietern sowie Konnektoren zu Lösungen von Backup-Anbietern wie Cohesity und Commvault. Kunden sollen darüber hinaus einfach auf HPEs Suite an Hybrid-Cloud-Verwaltungsfunktionen, die der Hersteller unter dem Label Greenlake vermarktet, upgraden können.



Neri will Kunden mit deutlich geringerer TCO ködern



Neri betonte in seiner Discover-Keynote, dass die Testphase von VME mit über 100 Kunden sehr erfolgreich verlaufen sei. Gefallen hätten vor allem die intuitive Bedienung der Software, ein ausgereiftes Feature-Set und das Per-Socket-Pricing. Damit sei eine bis um den Faktor fünf geringere Total Cost of Ownership (TCO) möglich. VME soll Neri zufolge ab Dezember 2024 als Stand-alone-Software verfügbar sein und ab Frühjahr 2025 als integraler Bestandteil des Management-Stacks Private Cloud Business Edition von HPE. 


srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?quality=50&strip;=all 2379w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=300%2C168&quality;=50&strip;=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=768%2C432&quality;=50&strip;=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=1024%2C576&quality;=50&strip;=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=1536%2C864&quality;=50&strip;=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=2048%2C1152&quality;=50&strip;=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=1240%2C697&quality;=50&strip;=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=150%2C84&quality;=50&strip;=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=854%2C480&quality;=50&strip;=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=640%2C360&quality;=50&strip;=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2024/11/Screenshot-2024-11-22-131631.png?resize=444%2C250&quality;=50&strip;=all 444w" width="1024" height="576" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px">HPE-CEO Antonio Neri verspricht seinen Kunden mit den eigenen Lösungen deutlich geringere Betriebskosten.HPE



HPE VME wird pro CPU-Sockel für HPE VME-Hosts abgerechnet, ohne zusätzliche Kosten für die Verbindung vorhandener Brownfield-VMware-Cluster, spezifiziert HPE-Manager Tan das Go-to-Market der Lösung. In der ersten Version im Dezember 2024 wird VME HPE ProLiant Gen11- und Gen10+-Server sowie HPE Alletra Storage MP-, 6K- und 5K-Angebote unterstützen. Support für weitere Hardware-Infrastrukturen von HPE und Drittanbietern werde folgen, hieß es. Tan nennt Entwicklungs- und Testumgebungen, Servervirtualisierung und Desktopvirtualisierung (VDI) als erste Zielanwendungsfälle. Danach folgten Datenbank- und zusätzlicher Workload-Support.



OpsRamp und Morpheus – HPE erweitert seine Plattform mit Übernahmen



HPE baut kontinuierlich weiter an seinem Greenlake-Stack. Wichtige Ergänzungen dafür waren zuletzt die Akquisitionen von OpsRamp im März 2023 und Morpheus im August 2024. OpsRamp ist ein Spezialist für das IT Operations Management (ITOM). Die Software verwaltet und steuert Workloads und Anwendungen in hybriden Umgebungen aus Cloud- und On-Premises-Bestandteilen. Morpheus ergänzt das Toolset um Funktionen für die Orchestrierung von Multi-Cloud-Umgebungen und die Kostenoptimierung per FinOps. Beide Übernahmen bilden zudem zentrale Basiskomponenten für HPEs Virtualisierungsvorstoß. 


Die Zukäufe von OpsRamp und Morpheus spielen eine zentrale Rolle im Architekturgerüst von HPEs Greenlake-Portfolio.HPE



HPE verspricht seinen Kunden damit ein einheitliches Cloud-Operating-Modell für deren gesamte IT-Infrastruktur. Darüber ließen sich traditionelle, virtualisierte sowie Cloud-native und AI-Workloads über eine zentrale Steuerungskonsole managen, optimieren, automatisieren und absichern, stellt der Anbieter den Anwenderunternehmen in Aussicht. 



HPE und Nvidia stellen Private Cloud für KI vor



Neben dem Ausbau von Greenlake und den neuen Virtualisierungslösung standen folgende Themen auf der HPE-Discover in Barcelona im Vordergrund: 




Hochleistungs-Storage: HPE hat mit Alletra Storage MP X10000 einen neuen Objektspeicher für den Exabyte-Bereich vorgestellt. Unternehmen könnten damit Daten schneller speichern und abrufen können. Außerdem vereinfache sich HPE zufolge die Speicherverwaltung durch eine disaggregierte Multiprotokoll- (MP-)Architektur für Block-, Datei- und Objektspeicher. HPE arbeitet darüber hinaus mit Nvidia zusammen, um einen direkten Datenpfad für DMA-Übertragungen (Direct Memory Access) zwischen GPU-Speicher, Systemspeicher und X10000 zu ermöglichen. Das Ziel: die Systembandbreite erhöhen, die Latenz verringern und die GPU-Auslastung verbessern, um insgesamt KI-Anwendungen performanter betreiben zu können 



Souveräne IT-Infrastrukturen: Um den wachsenden Anforderungen hinsichtlich souveräner IT-Infrastrukturen gerecht zu werden, offeriert HPE sogenannte Disconnected Managementlösungen. Viele Anwender aus stark regulierten Bereichen wie dem Public Sector, dem Gesundheitswesen oder der Forschung wünschten sich ein Cloud-Betriebsmodell, ohne vertrauliche Daten oder IP in offenen Netzwerken preiszugeben. Dafür sorgen sollen die neuen vom öffentlichen Internet getrennten Lösungen HPE Private Cloud Enterprise Disconnected und HPE Alletra Storage MP Disconnected. Autorisierte HPE-Partner könnten zudem souveräne Private-Cloud-Dienste auf Basis von HPE GreenLake bereitstellen, um lokale, regionale und branchenspezifische Vorschriften erfüllen. Dafür brauchen die Partner die Zertifizierung „HPE Sovereignty“, die ihre Expertise im Einsatz der HPE GreenLake Cloud zur Bereitstellung sicherer privater Clouds in einer gehosteten Umgebung oder in den eigenen Rechenzentren der Kunden belegt. 



KI-Ökosystem: Im September 2024 hatte HPE sein Unleash AI-Programm angekündigt, um die Implementierungszeit von KI-Lösungen bei seinen Kunden durch validierte Lösungen für HPE Private Cloud AI zu beschleunigen. HPE hat nun sechs neue Partner zu Unleash AI hinzugefügt: Codeium, Contextual.AI, Dataiku, IronYun, Securiti und Writer. Diese Partner ermöglichten eine Reihe neuer Anwendungsfälle, darunter KI-gestützte Softwareentwicklung, Advanced Retrieval-Augmented Generation (RAG), intelligente Videoanalyse und Lösungen zum Aufbau sicherer GenAI-Systeme. Darüber hinaus will Deloitte seine Zusammenarbeit mit HPE erweitern und seine KI-Lösungen wie C-Suite AI mit HPE Private Cloud AI bereitstellen. 




Juniper-Übernahme verzögert sich



Das Thema Networking, das HPE noch Anfang des Jahres mit der angekündigten Übernahme von Juniper Networks noch ins Rampenlicht gestellt hatte, rückte in Barcelona etwas in den Hintergrund. Noch ist die Akquisition nicht abgeschlossen. US-amerikanische Behörden prüfen den Deal unter Wettbewerbsgesichtspunkten. HPE vermarktet mit Aruba eigene Netzwerkprodukte. Die Portfolios von HPE Aruba und Juniper Networks überschneiden sich zum Teil.



HPE-Juniper-Übernahme: Neue Konkurrenz für Cisco



Nichtsdestotrotz gab sich HPE-Chef in Barcelona zuversichtlich, was den Zusammenschluss mit Juniper betrifft. Neri sprach zum Ende seiner Keynote gemeinsam mit Rami Rahim, CEO von Juniper Networks, über die Transformation von Unternehmensnetzwerken, die gerade jetzt auf neue Anforderungen hinsichtlich von AI-Workloads ausgerichtet werden müssten. Es gehe um AI für Netzwerke und Netzwerke für AI, beschrieb Neri unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Beide Manager waren sich indes einig, dass KI Unternehmen und ganze Branchen von Grund auf verändern werde.