Europa muss sich auf die eigene Sicherheit einstellen
**In Kürze:**
Um die Sicherheit Europas zu stärken und das Nato-Ziel von 2 auf 3 Prozent anzuheben, müssen alle Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsinvestitionen erhöhen.
**Die Zeit ist reif für mehr**
Die Weltwirtschaftsforum in Davos hat Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur als Redner eingeladen. Er kam mit einer klaren Botschaft: Europa muss sich auf die eigene Sicherheit einstellen. In seinen Redebeiträgen betonte er, dass die aktuellen Verteidigungskapazitäten Europas und die Fähigkeitsziele der Nato eine riesige Lücke haben.
Die NATO und die EU haben bereits ihre Ziele für die Verteidigungsausgaben auf 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesetzt. Aber das reicht nicht aus, um die vielen Bedrohungen zu bewältigen. Hanno Pevkur plädiert daher für eine Erhöhung der Ausgaben auf mindestens 3 Prozent.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Einrichtung einer europäischen Luftverteidigung und gemeinsamer Munitionsdepots. Dies wäre ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Stärkung der Verteidigung Europas.
**Estland führt den Weg**
Als einer der kleinsten Mitgliedsstaaten der EU hat Estland bereits begonnen, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die Regierung plant, die Ausgaben von 2 auf über 3 Prozent des BIP zu steigern. Dies soll durch eine Sicherheitssteuer erreicht werden.
Andere Länder müssen nun nachfolgen. Der Durchschnitt der EU-Staaten liegt bei 1,9 Prozent, was nicht ausreicht, um die Bedrohungen Europas zu bewältigen. Um die Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent zu erhöhen, bräuchten wir mindestens zweimal 500 Milliarden Euro für zehn Jahre.
**Mehr Wissen:**
[Mehr zum Thema Hanno Pevkur](https://de.wikipedia.org/wiki/Hanno_Pevkur)
Hanno Pevkur ist ein estnischer Politiker und seit 2022 Verteidigungsminister von Estland. Er setzt sich für eine Stärkung der europäischen Verteidigung ein und plädiert für eine Erhöhung der Ausgaben auf mindestens 3 Prozent des BIP.