US-Behörde versucht sich als Kryptodealer – mit Erfolg
Nach wie vor ist der Kryptomarkt, wenn auch etwas weniger stark als noch vor 2022, heiß umkämpft. Allerdings geriet er mittlerweile stark in Verruf , gilt er doch vielen als Spielwiese für Kriminelle und Goldgräber.
Wie schlimm ist es wirklich
Wie schlimm es um den Kryptomarkt inzwischen bestellt ist, wollte das US-Justizministerium (Department of Justice, DoJ) herausfinden und die Erkenntnisse für die Verbrechensbekämpfung nutzen. Im Rahmen der Operation Token Mirrors unternahm das US Federal Bureau of Investigation (FBI) daher den „beispiellosen Schritt“, mit NexFundAI ihr eigenes Kryptowährungs-Token samt dazugehörigem Unternehmen zu schaffen.
NexFundAI wurde auf einer eigens dafür geschaffenen Website als revolutionäre Schnittstelle zwischen Finanzen und künstlicher Intelligenz beworben. Das erklärte Ziel: Ein Kryptowährungs-Token, das als sicheres Wertaufbewahrungsmittel und Treiber für positive Veränderungen in der KI dient.
Scammer werden gescammed
Der Köder zeigte Wirkung: Wie das US-Justizministerium berichtet, fielen gleich mehrere Market Maker, darunter ZM Quant, CLS Global, MyTrade und Gotbit, sowie deren Mitarbeiter, auf die Masche des FBI herein. Sie werden jetzt beschuldigt, im Namen von NexFundAI in ein Wash-Trading-Schema verwickelt zu sein. Das Unternehmen Gotbit, dessen CEO sowie zwei Direktoren sind ebenfalls angeklagt.
Im Rahmen der Ermittlungen wurden zudem Kryptowährungen im Wert von über 25 Millionen Dollar beschlagnahmt. Auch mehrere Handelsroboter, die für Wash-Trading genutzt wurden, wurden bei etwa 60 Kryptowährungen deaktiviert.
Ein globales Netz aus Betrügern
Die 18 Angeklagten, von denen sich fünf bereits schuldig bekannt haben, sollen Märkte für digitale Vermögenswerte manipuliert haben. Dabei führten sie Scheingeschäfte mit ihren eigenen Token durch, um künstlich hohe Handelsaktivität zu erzeugen und die Preise zu steigern.
Anschließend verkauften sie die Token zu diesen künstlich hohen Preisen in einem Pump-and-Dump, um illegal Gewinne zu erzielen.
Vorsicht vor schwarzen Schafen
„Die aktuellen Maßnahmen zeigen wieder einmal auf, wie Kleinanleger durch betrügerische Aktivitäten institutioneller Akteure auf Kryptomärkten geschädigt werden”, erklärte Sanjay Wadhwa, stellvertretender Direktor der Abteilung Vollstreckung beim SEC (Security and Exchange Commission), in einer Stellungnahme.
Angesichts der Tatsache, dass inzwischen schon angebliche Promoter und selbsternannte Market Maker zusammenarbeiten, um Investoren mit falschen Gewinnversprechen zu täuschen, sollten Anleger doppelt vorsichtig sein, warnte er.
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