Winterfahrten auf dem Berzdorfer See: Naturschützer und Politiker im Streit
Für Eilige: Der Streit um die Winterfahrten auf dem Berzdorfer See eskaliert zwischen Naturschützern und den zuständigen Behörden, mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Vogelbestände und das Naturschutzrecht.
Der Nabu hatte bereits vor Wochen gegenüber der SZ darauf hingewiesen, dass es nach eigenen Beobachtungen zu einer starken Störung der Vogelarten gekommen sei. Der Oberbürgermeister Görlitzs, Stefan Menzel, hatte in dieser Zeit eine Sondergenehmigung für die Winterfahrten des Fahrgastschiffes im Hafen Görlitz erteilt, was laut Nabu gegen das Naturschutzrecht verstößt.
Demgegenüber argumentiert der Betreiber des Schiffes, dass es ohne diese Fahrten nicht mehr wirtschaftlich sei. Er habe daher eine Duldung für die Fahrten beantragt. Dies zwinge dazu, den Fahrplan stark zu reduzieren und nur noch an den Wochenenden fahren zu können.
Die Winter-Genehmigung, die Menzel vor einem Jahr erhielt, ist schon lange ausgelaufen. Ein voriges Jahr bereits umfassend geprüfter Prozess wird erneut intensiv geprüft werden müssen. Der Uferbereich im See-Westen ist ganzjährig Naturschutzgebiet.
Der Oberbürgermeister hatte entsprechend erklärt: Sollte denn die in der Schiffbarkeitserklärung verbriefte Winterruhe für die Vögel nicht mehr so relevant sein, sollten die Festlegungen der Schiffbarkeitserklärung geändert werden. Inzwischen zweimal hat sich der Nabu an den Kreis Görlitz gewandt.
Es gebe Belege, aus denen eine Nutzung entgegen mehrerer Vorschriften der letztjährigen Gestattung deutlich wird. Vogelarten seien vorigen Winter massiv gestört worden. Das verstößt gegen das Naturschutzrecht. Es gibt auch viele Menschen, denen das wichtig ist und die sich daran erfreuen.
Bis Ende der Woche hofft der Nabu jetzt erst einmal auf eine Antwort der Kreisverwaltung. Gegenüber der SZ teilt diese mit, es gebe aktuell keinen neuen Stand zu voriger Woche. Zuletzt hieß es, das Geschehen am Berzdorfer See werde überprüft.
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