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Die Zeit der GenAI-Experimente ist vorbei

Welche Branchen in GenAI investieren und warum, damit befasst sich die aktuelle NTT-Studie.
Aree_S/shutterstock.com



Künstliche Intelligenz (KI) wird immer verbreiteter und auch beliebter. Deshalb machen sich auch immer mehr Unternehmen daran, diese Technologie zu nutzen. Insbesondere Generative KI (GenAI) spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie groß diese ist und noch werden wird, haben die Forscher von NTT Data in ihrem diesjährigen „Global GenAI Report“ (Zugriff gegen Daten) untersucht. Besonderer Fokus lag darauf, wie Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb in den kommenden Jahren mit GenAI umkrempeln werden.



Strategische Integration und Transformation



Die Forscher fanden heraus, dass Unternehmen GenAI zunehmend in ihre Kernstrategien integrieren. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits feste GenAI-Teams eingerichtet haben. Zusätzlich sind nahezu 70 Prozent der Befragten optimistisch, was die Auswirkungen von GenAI auf ihr Business betrifft. Sie rechnen mit einen entscheidenden Wandel innerhalb der nächsten zwei Jahre.



Gleichzeitig gaben jedoch 51 Prozent der Teilnehmer an, dass sie ihre GenAI-Strategie noch vollständig mit ihren Geschäftsplänen abgestimmt haben. Dass unterstreicht die Notwendigkeit eines kohärenten Ansatzes zur Maximierung von ROI und Wettbewerbsvorteilen.



Technologische Fortschritte und Herausforderungen



Als größtes Hindernis für die effektive Nutzung von GenAI betrachten 90 Prozent der Befragten veraltete Infrastrukturen. 96 Prozent beurteilen daher cloudbasierte Lösungen als am besten geeignet zur Unterstützung von GenAI-Anwendungen.



Was die Sicherheit angeht, fühlen sich 45 Prozent aller CISOs von GenAI „unter Druck gesetzt, bedroht oder überfordert”. während weitere sechs Prozent ebenfalls kein positives Bild hiervon haben. Die verbliebenen 49 Prozent der befragten CISOs äußern sich allerdings positiv über die Technologie.



Ethik und Qualifikationen sind noch unsicher



Gleichzeitig trüben zahlreiche Bedenken rund um GenAI das Bild: 89 Prozent der befragten Führungskräfte haben Sicherheitsbedenken, und drei Viertel der Teilnehmer sehen Konflikte zwischen GenAI-Ambitionen und Nachhaltigkeitszielen. Zudem geben 82 Prozent an, die staatlichen Vorschriften für Künstliche Intelligenz (KI) seien unklar und behinderten damit GenAI-Strategien. Dies verdeutlicht laut den Forschern den Bedarf an klaren ethischen Rahmenwerken, Data Governance und anpassbaren Nachhaltigkeitsstrategien.



72 Prozent gaben an, keine entsprechende Richtlinie zu haben, und zwei Drittel erkennen ein Qualifikationsdefizit bei Mitarbeitern. Um das zu lösen, setzen sie auf Schulung und Weiterbildung.



Wachstum in allen Sektoren



Trotz all dieser Bedenken prognostizieren die Forscher in allen Berufsfeldern ein Wachstum des Investments in GenAI. Die Spanne bis 2025 reicht von 15 Prozent im Finanzsektor und der Pharmazie bis zu 97 Prozent in der Logistik. Weitere untersuchte Sektoren sind die Automobilbranche (74 Prozent), das Gesundheitswesen (87 Prozent), der Fortbildungssektor ((5 Prozent) und die Versicherungsbranche (82 Prozent).



Auch die Sektoren Produktion (94 Prozent), Telekommunikation (73 Prozent) und Konsum (63 Prozent) sollen einen deutlichen Zuwachs der bedeutenden Investitionen verzeichnen.



Einzig die öffentliche Hand senkt ihr Engagement, was große Investitionen angeht, um 14 Prozent. Dafür nehmen aber kleinere Investitionen um 50 Prozent zu.



Ein weiteres Studienergebnis: In den meisten Branchen verhindert das Streben nach gleichbleibender Sicherheit dazu, dass GenAI nicht umgehend implementiert wird. Am wenigsten stören sich die Befragten an Fragen nach den Gründen, warum sie komplexe GenAI-Modelle benutzen.



Prognose für 2025



Die nächste Welle der GenAI-Innovation wird sich voraussichtlich auf Agentic AI konzentrieren, weitere Themen sind Small Language Models (SLMs) zur Verbesserung der Präzision und die Effizienz von Analysen und Aktionen zu verbessern, sowie multimodale Lösungen, die viele Datenformate verarbeiten können.



Auch agentenbasierte KI, die es ermöglicht komplexe Arbeitsabläufe mit minimaler menschlicher Aufsicht durchführen, wird als in Zukunft häufiger auftretend bezeichnet. Zusätzlich gehen die Forscher davon aus, dass weitere Fortschritte bei den logischen Fähigkeiten von GenAI und eine umfassendere Integration von Geschäftssystemen (z. B. Finanz- und Personalwesen) mit spezialisierten GenAI-Werkzeugen erfolgen wird.



Die Forscher prognostizieren, dass GenAI in den kommenden Jahren allgegenwärtig und nahtlos in Anwendungen integriert sein wird. Dies wird dann Kundeninteraktionen, kreative Branchen und branchenspezifische Prozesse revolutionieren. Bis 2027 sollen zudem multimodale Lösungen vor allem im Gesundheitswesen, Finanzwesen und in der Fertigung Innovationen vorantreiben.



Prognosen und Empfehlungen



Die Experten empfehlen Unternehmen daher, basierend auf den Antworten der Teilnehmer, bis 2025 von Experimenten zu gezielten Investitionen überzugehen, mit einem Fokus auf Back- und Middle-Office-Transformation, kleinen Sprachmodellen (SLMs) und multimodalen Lösungen.



Strategische Partnerschaften sowie die Abstimmung von GenAI mit Geschäftsstrategien, skalierbare Infrastruktur und Risikomanagement seien hierbei entscheidend für den Erfolg.



Zu diesen Schlüssen kommen die Forscher basierend auf Interviews mit über 2.300 Entscheidungsträgern aus 12 Branchen und 34 Märkten. 98 Prozent der Befragten haben laut NTT unmittelbare Autorität oder Einfluss auf GenAI-Kaufentscheidungen.