Linux: Testdateien mit bestimmter Größe erstellen
Terminal öffnen
Thomas Rieske
Lösung: Um eine oder mehrere Dateien in frei wählbarer Größe zu generieren, benötigen Sie lediglich das Tool dd. Es ist standardmäßig in allen gängigen Distributionen enthalten und arbeitet auf der Kommandozeile. Öffnen Sie also zunächst das Terminal, was am schnellsten mit der Tastenkombination Strg + Alt + T klappt. Außerdem findet sich meist ein entsprechender Eintrag in der Systemleiste oder dem Schnellstart. Oder Sie nutzen, wie in Linux Mint, die Suchfunktion im Anwendungsmenü.
Allgemeine Syntax des dd-Befehls
Thomas Rieske
Bei dd handelt es sich um ein kleines, aber sehr leistungsstarkes Tool. Um es aufzurufen, benötigen Sie nur dann Root-Rechte, wenn von einem Gerät oder einer Partition gelesen beziehungsweise darauf geschrieben werden soll, auf die lediglich Administratoren Zugriff haben.
Mit dd –help können Sie sich einen Überblick über den Befehlsumfang verschaffen. Die allgemeine Syntax lautet: dd if= of= . Hierbei steht if für Input File (Eingabedatei) und of für Output File (Ausgabedatei).
Beachten Sie, dass dd ohne weitere Sicherheitsabfrage ausgeführt wird. Stellen Sie also sicher, dass keine eventuell vorhandenen Daten überschrieben werden. Empfehlenswert ist unter Umständen vorab ein Test in einer virtuellen Maschine, die Sie bei Bedarf schnell wiederherstellen können.
Datei mit Zufallsdaten erstellen
Thomas Rieske
Angenommen, Sie möchten eine Datei erzeugen, die 15 MBytes groß ist und Zufallsdaten enthält. Darüber hinaus soll sie im aktuellen Ordner, zum Beispiel Ihrem Home-Verzeichnis, mit dem Namen testfile.dat angelegt werden. Der entsprechende Befehl dafür lautet dann folgendermaßen:
dd if=/dev/urandom bs=15MB count=1 of=testfile.dat
Als Input File dient /dev/urandom, eine zeichenorientierte virtuelle Gerätedatei, die den Zugriff auf einen Zufallszahlengenerator ermöglicht. Mit der bs-Option geben Sie die Blockgröße in Bytes an, durch das Suffix MB in Megabytes (wobei ein MB 1.000.000 Bytes entspricht. Wenn Sie statt MB nur das Suffix M verwenden, entspricht dies hingegen 1.048.576 Bytes). Mit count legen Sie fest, wie viele Blöcke geschrieben werden, und mit of, in welche Datei geschrieben wird.
Datei mit Nullen erstellen
Thomas Rieske
Wenn die Testdatei keine Zufallsdaten, sondern Nullen enthalten soll, müssen Sie das oben beschriebene Kommando nur ein wenig abändern:
dd if=/dev/zero bs=15MB count=1 of=testfile.dat
Mehrere Dateien erstellen
Thomas Rieske
Wenn Sie mehr als eine Datei brauchen, müssen Sie die entsprechenden dd-Befehle mit einer Schleife kombinieren, zum Beispiel so:
for i in {1..10}; do dd if=/dev/urandom bs=15MB count=1 of=Test/testfile.dat$i; done
Dieses Kommando erstellt insgesamt zehn Dateien à 15 MBytes mit Zufallszahlen und schreibt sie im aktuellen Verzeichnis in den Ordner Test. Durch die Variable $i im Output File lauten die erzeugten Dateinamen testfile.dat1, testfile.dat2 etc. bis zu testfile.dat10.
Produkte: Der Trick funktioniert mit allen gängigen Linux-Distributionen. Das Beispiel bezieht sich auf Linux Mint 21.3 Cinnamon.
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