Wird GenAI zum Karriere-Booster?
loading="lazy" width="400px">Wer auf der Karriereleiter nach oben kommen möchte, braucht KI-Skills.eamesBot – shutterstock.com
Generative KI wird positive Effekte auf Einstiegsjobs in vielen Unternehmen haben. Zu diesem Schluss kommen Experten des Capgemini Research Institute in ihrer Studie “GenAI at Work: Shaping the future of organizations”. Demzufolge glaubt die Mehrheit der Führungskräfte in Unternehmen weltweit, dass Berufseinsteiger mit Hilfe der neuen KI-Tools künftig eigenverantwortlicher arbeiten werden. Die Mitarbeitenden selbst gehen davon aus, dass GenAI-Tools ihren Arbeitsalltag erleichtern werden. Sie rechnen laut Umfrage im Durchschnitt mit einer Zeitersparnis von 18 Prozent.
Auch die Rollen von Berufsanfängern bis hinein in die mittlere Managementebene könnten sich durch den verstärkten GenAI-Einsatz deutlich verändern, prognostizieren die Capgemini-Experten. Etwa zwei Drittel der Befragten rechnen damit, dass es in Einstiegsjobs künftig weniger um selbst erstellte Ergebnisse gehen wird, sondern vermehrt darum, die von KI generierten Ergebnisse zu überprüfen. Darüber hinaus erwarten acht von zehn der Befragten aus oberen und mittleren Positionen, dass auf der Einstiegsebene neue Rollen entstehen werden, zum Beispiel Datenkuratoren, KI-Ethikspezialisten und Algorithmus-Trainer.
GenAI soll aktiv mitdenken
Auch Führungsrollen auf mittlerer und oberer Managementebene werden sich der Capgemini-Studie zufolge im Zuge des GenAI-Einsatzes verändern. So gehen viele der befragten Führungskräfte davon aus, dass Gen-AI-Tools zunehmend aktiv für sie mitdenken könnten. Zwei Drittel sehen in GenAI hohes Unterstützungspotenzial für die Lösung komplexer strategischer Aufgaben, und mehr als die Hälfte glaubt, dass Positionen auf mittleren Ebenen eine entscheidende Rolle als Katalysatoren für Gen-AI-getriebene Veränderungen spielen werden.
7 Wege: Mit GenAI zur besseren Karriere
Ein weiteres Ergebnis: KI-Technologie könnte Führungskräften aller Ebenen bis zu sieben Stunden pro Woche sparen. Fast acht von zehn Managerinnen und Managern glauben, dass sich Gen AI in den nächsten zwölf Monaten positiv auf ihre Produktivität auswirken wird – vor allem durch die Automatisierung von Verwaltungsaufgaben. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte geht außerdem davon aus, dass sich mittlere Führungsrollen über die kommenden drei Jahre spezialisieren werden.
“Gen-AI-Tools verbessern sich kontinuierlich in der Bewältigung komplexer Managementaufgaben, was tiefgreifende Veränderungen in Organisationsstrukturen und Arbeitsmethoden nach sich zieht”, erläutert Christina Bösenberg, Leiterin Workforce & Organization bei Capgemini Invent in der DACH-Region. Die Technik entwickle sich weiter zu einem proaktiven Werkzeug, das nicht nur unterstützt, sondern strategisch mitdenkt, innovative Perspektiven bietet und bestehende Annahmen kritisch hinterfragt.
Angestellte brauchen dringend die nötigen KI-Skills
Bösenberg rechnet mit einem signifikanten Mehrwert durch diesen Wandel, schränkt aber ein: “Der Erfolg von Unternehmen in diesem Bereich ist jedoch abhängig von der Fähigkeit, ihre Mitarbeitenden adäquat vorzubereiten, in den Aufbau relevanter Kompetenzen zu investieren und proaktive Maßnahmen in der Talentakquise sowie -entwicklung zu ergreifen.”
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Tatsächlich ist die Akzeptanz der Technik trotz des großen Potenzials der Technologie noch überschaubar. Zwar nutzen fast zwei Drittel (64 Prozent) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereits grundsätzlich KI-Tools für ihre Arbeit, allerdings verwendet sie gerade einmal jede/r fünfte auch regelmäßig. Im oberen und mittleren Management experimentieren fast alle mit GenAI-Tools, täglich mindestens einmal nutzen sie aber nur 15 Prozent.
Der Grund: Vielen Mitarbeitenden mangelt es an Schlüsselqualifikationen: Nur 16 Prozent gaben im Rahmen der Umfrage an, dass sie die nötige Unterstützung erhalten, um KI-Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade einmal 13 Prozent der Befragten beherrschen die Interaktion mit entsprechenden Tools der eigenen Einschätzung nach gut. Nur ein Drittel kann mit systemischen Risiken von Gen-AI-Tools umgehen und weniger als die Hälfte behauptet von sich, Prompt Engineering zu beherrschen.
Prozesse an den KI-Einsatz anpassen
Angesichts dieser Defizite gelte es, entsprechende Fähigkeiten zu entwickeln sowie Regeln und Verantwortungsbereiche für eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI zu definieren, raten die Capgemini-Experten den Unternehmen. Außerdem sollten Verantwortlichkeiten für den Fall geklärt werden, wenn KI-Systeme Fehler machen. Grundsätzlich müssten Arbeitsabläufe und Prozesse an die Arbeit mit KI angepasst werden.
Generative-AI-Jobs: Die 11 gefragtesten KI-Berufe
Für die Studie hat das Capgemini Research Institute im Mai 2024 eine globale quantitative Umfrage in 15 verschiedenen Ländern und elf Schlüsselindustrien durchgeführt. Insgesamt wurden 2.500 Personen aus 500 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar befragt – je Unternehmen drei Führungskräfte unterschiedlicher Ebenen und zwei Berufsanfänger.
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